Bandscheibenvorfall? Behandlungen im Überblick

Rund 90 % aller Bandscheibenvorfälle betreffen die Lendenwirbelsäule und treten in einem Alter zwischen 35 und 70 Jahren auf.

Weil eine sogenannte Diskushernie mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit einher geht, gehört ein Bandscheibenvorfall in Behandlung.

Im Rahmen der Physiotherapiegibt es dafür verschiedene Ansätze, die das Ziel haben, die Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität wieder zu erhöhen.

 

Was ist eine Diskushernie (Bandscheibenvorfall), die in Behandlung gehört?

In der menschlichen Wirbelsäule fungieren 23 Bandscheibenzwischen den Wirbelkörpern als Stossdämpfer. Jede dieser Bandscheiben besteht aus einem weichen, gallertartigen Kern, der von einem robusten Faserringumschlossen ist.

Bei einem Bandscheibenvorfall, auch bekannt als Diskushernie, kommt es zum Riss dieses Faserrings.

Dies führt dazu, dass der weiche Kernaustritt und Druck auf die umliegenden Rückenmarknerven ausübt, was erhebliche Schmerzen und Beeinträchtigungen verursachen kann.

 

Um das Verständnis zu vertiefen, ist es hilfreich, die Unterschiede zwischen einem Bandscheibenprolaps und einer Bandscheibenprotrusion zu kennen:

 

Bandscheibenprotrusion: Hierbei wölbt sich die Bandscheibe heraus, ohne dass der äussere Faserring reißt. Dies kann Druck auf die Nervenausüben, führt aber oft zu weniger schwerwiegenden Symptomen als ein Prolaps.

Bandscheibenprolaps: Bei einem Prolaps reisst der Faserring, und Teile des gallertartigen Kerns treten aus. Dies ist in der Regelschmerzhafter und kann gravierendere neurologische Symptome verursachen.

Diese Unterscheidung ist kritisch, da sie direktbeeinflusst, welche Behandlungsmethoden angewendet werden und wie dringend eine medizinische Intervention erforderlich ist.

 

Dieser Druck ist verantwortlich für die Beschwerden wie starke Schmerzen, die die Betroffenen quälen. Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls konzentriert sich zunächst auf die Beseitigung der Diskushernie-Symptome und langfristig gesehen auf die Ursachen, die hinter einem Bandscheibenvorfall stecken.

Wie macht sich ein Bandscheibenvorfall vor der Behandlung bemerkbar?

In vielen Fällen verursacht ein Bandscheibenvorfall im lumbalen Bereich starke Rückenschmerzen, die typischerweise in die Beine ausstrahlen können. Es ist wichtig zu beachten, dass Schmerzen, die in die Armeausstrahlen, typischerweise auf einen Bandscheibenvorfall im zervikalen Bereich der Wirbelsäule hinweisen. Ein Bandscheibenvorfall kann jedoch auch unbemerkt bleiben, ohne offensichtliche Symptome zu verursachen. Dies unterstreicht die Bedeutung einer genauen Diagnose und Lokalisierung des betroffenen Bereichs, um eine zielgerichtete Behandlung sicherzustellen.

 

Zu den typischen Diskushernie-Symptomengehören darüber hinaus:

 

  • Lähmungserscheinungen
  • Taubheitsgefühle
  • Verstärkte Schmerzen beim Husten und Niesen
  • Störungen der Harnblasen- und Darmfunktion
  • Muskelschwäche in den Beinen

 

Viele Betroffene gehen vor einer Bandscheibenvorfall-Behandlung aufgrund der Beschwerden in eine Schonhaltung, was das Gehen sowie das Liegen und Sitzen stark beeinträchtigt. Wichtig ist es daher, bei Verdacht schnelleinen Arzt aufzusuchen und eine Therapie für den Bandscheibenvorfall zu beginnen.

Wie sieht die Diagnose für die Therapie des Bandscheibenvorfalls aus?

Grundsätzlich ist es bis heute nicht geklärt, warum ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule entsteht. Allerdings gibt es einige Risikofaktoren, die einen Bandscheibenvorfall begünstigen. Dazu zählen schwere körperliche Arbeit mit Hebetätigkeit, aber auch umgekehrt, weitgehend sitzende Tätigkeiten, Übergewicht und ein Lebensstil, der wenig Bewegung beinhaltet.

 

Um einen Bandscheibenvorfall zu diagnostizieren, wird der medizinischen Untersuchung durch einen Spezialisten eine radiologische Abklärung via MRT angeschlossen. Die Ergebnisse bestimmen die Art der Bandscheibenvorfall-Behandlung.

 

Bandscheibenleiden – was tun?

Es gilt, soweit es die Schmerzen zulassen, in Bewegung zu bleiben. Die Kräftigung der Muskeln, vor allem der Rumpfmuskulatur, spielt bei der Bandscheibenvorfall-Behandlung eine grosse Rolle. Ebenso schaffen Entspannungsübungen, wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Abhilfe. Wenn die Schmerzen so gross sind, dass man sich hinlegen möchte, bietet es sich an, die Unter- und Oberschenkel etwa in einem 90-Grad-Winkel auf einer Erhöhung abzulegen.

 

Wie wird ein Bandscheibenvorfall professionell behandelt?

Im Rahmen der Physiotherapie für Bandscheibenvorfall geht es um die Umsetzung einer konservativen Therapie. Hierzu stehen Wärmeanwendungen, Massagen, Lockerungsmethoden und Bewegungsübungen bereit. Zudem werden Massnahmen wie Ultraschall und Akupunkturbei der Bandscheibenvorfall-Behandlung eingesetzt.

 

Manuelle Therapie ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung, um die physiologisch bestmögliche Beweglichkeit wieder herzustellen und sowohl die betroffenen als auch die angrenzenden Segmente zu mobilisieren und vor Überlastung zu schützen.

 

Je nach Schwere und Ausmass wird bei der Bandscheibenvorfall-Behandlung zusätzlich mit schmerzlindernden Medikamenten gearbeitet. Manchmal können auch Injektionsbehandlungen mit entzündungshemmenden Medikament sinnvoll sein.

 

Die Entscheidung für einen operativen Eingriff bei einem Bandscheibenvorfall ist keine Massnahme, die leichtfertig oder frühzeitig getroffen wird. Stattdessen wird eine solche Entscheidung erst nachsorgfältiger Abwägung und bei Ausbleiben von Verbesserungen durch langfristig angelegte konservative Behandlungen in Erwägung gezogen. Diese konservativen Ansätze können über Monate oder sogar Jahre hinweg durchgeführt werden, insbesondere wenn man bedenkt, dass viele Patienten bereits lange Zeit mit Rückenbeschwerden leben.

 

In Fällen, wo eine umfassende nicht-operative Behandlung über einen angemessenen Zeitraum keine signifikante Besserung der schweren Symptome bringt, kann eine minimalinvasive Operation erwogen werden. Diese zielt darauf ab, den Druck auf die Nerven durch Entfernung des vorgefallenen Kernmaterials zu reduzieren. Der Einsatz einer künstlichen Bandscheibe wird nur als letzte Option in Betracht gezogen, wenn alle anderen Massnahmen ausgeschöpft sind und der Bandscheibenvorfall besonders weit fortgeschritten ist.

In der Nachsorge kümmert sich die Physiotherapie für Bandscheibenvorfall um die Rehabilitation mit individuell abgestimmten Bewegungsprogrammen.

 

Unsere Physiotherapie für Bandscheibenvorfälle

Unsere Experten für Behandlung von Bandscheibenvorfällen bringen ein spezialisiertes Wissen und jahrelange Erfahrung im Umgang mit der Diskushernie mit. Jede Bandscheibenvorfall-Behandlung stimmen wir individuell auf den Patienten ab und kombinieren dazu passende Methoden, sodass sich Schmerzen schnell reduzieren und die Lebensqualität zurückgewonnen wird. Melden Sie sich bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall umgehend telefonisch in unserer Praxis.

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Quelle 1. Bild: Bild von Marco Verch