Lymphdrainage – was hat es damit auf sich?
Das Lymphgefässsystem ist ein wichtiger Teil unseres Abwehrsystems und übernimmt die wichtige Aufgabe, Nähr- und Abfallstoffe wie Gewebewasser, Stoffwechselprodukte, aber auch Krankheitserreger aufzunehmen und über die Lymphgefässe abzutransportieren.
Ebenso reguliert es den Wasserhaushalt. Jeden Tag zirkulieren bis zu 10 Litern sogenannte Lymphe, eine wässrige, bei Gesunden klare Flüssigkeit, im Lymphgefässsystem. Über die Lymphknoten, die eine Filterfunktion besitzen, werden so circa 2-4 Liter Lymphflüssigkeit am Tag abtransportiert.
Kommt es zu einem Stau oder einer Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe, spricht man von einem Lymphödem. In dem Fall kommt die Lymphdrainage ins Spiel.
Lymphdrainage: Definition
Die Lymphdrainage ist eine Form der manuellen Therapie, bei der spezielle Grifftechniken angewendet werden, um den Abfluss der angestauten Lymphflüssigkeit zu fördern. Entwickelt wurde die Lymphdrainage von Dr. Emil Vodder und basiert auf vier Grundgriffen:
● Stehender Kreis
● Drehgriff
● Quergriff
● Schöpfgriff
Innerhalb der sogenannten lymphologischen Physiotherapie werden diese Grifftechniken individuell den Patienten angepasst und bei Bedarf ergänzt. Durchgeführt werden Lymphdrainagen von Physiotherapeuten und medizinischen Masseuren.
Was sind die Einsatzbereiche von einer Lymphdrainage?
Eine Lymphdrainage kann bei diversen Krankheitsbildern sinnvoll sein. Besonders bei Patienten mit Phlebödem, Lipödem und/oder Lymphödem ist die manuelle Lymphdrainage das Mittel der Wahl. In erster Linie konzentriert sich die Therapie auf das Auflösen von Ödemen an entsprechenden Körperstellen wie den Armen und Beinen. Zudem wird die Lymphdrainage häufig nacheiner Tumorbehandlung genutzt, da durch die Entfernung der Lymphknoten ein sekundäres Lymphödem entstehen kann. Weiter kann die Lymphdrainage bei chronischen Schmerz- oder Kopfschmerzpatienten als Therapieform versucht werden.
Beim Lymphödem wird medizinisch zwischen einem primären und einem sekundären Lymphödem unterschieden. Eine primäre Ursache liegt als angeborene Fehlbildung vor, wenn Lymphgefässe zu schmal, zu eng, zu weit oder zu wenig vorhanden sind. Die Folgen treten allerdings erst im Erwachsenenalter auf. Das sekundäre Lymphödem wird durch eine Schädigung des Lymphgefässsystems ausgelöst, wie z.B. durch Traumata, Verletzungen oder Operationen.
Durch die Massagegriffe wir das Gewebe sanft entstaut, entwässert und entgiftet. Das Empfinden nacheiner Behandlung wird in der Regel als beruhigend, entspannend und mitunter schmerzlindernd empfunden.
Was wird bei der Lymphdrainage gemacht?
Eine Lymphdrainage findet im ruhigen Ambiente der Praxisstatt. Der Therapeut beginnt die Behandlung mit einer sanften Effleurage, danach folgen die Ödemgriffe. Die Bewegungen können dabei kreisend, pumpend, drehend oder rhythmisch sein. Grundlage einer jeden Lymphdrainage ist eine Eingangsuntersuchung mit Messung des Lymphödemsumfangs und der Erstellung eines Therapiekonzepts. Die Termine finden in der Regel ein- bis mehrmals pro Woche statt.
Da sich die Wirkung der manuellen Lymphdrainage auf wenige Stunden beschränkt, wird diese stets durch die Kompressionstherapie ergänzt. Dazu wird eine Kompressionsbandage oder Bestrumpfung an den betroffenen Stellen angelegt und wirkt durch den Druck auch über diesen Zeitraum hinaus beim Abbau des Lymphödems unterstützend.
Wer trägt die Kosten für eine Lymphdrainage?
In der Grundversicherung ist die Lymphdrainage bei einem Physiotherapeuten Teil des Leistungskatalogs. Abzüglich Selbstbehalt und Franchise trägt diese damit die Kosten der Lymphdrainage. Voraussetzung ist eine Verordnung des Hausarztes oder eines Facharztes. Diese umfasst in der Regel neun Behandlungen. Bei manchen Krankheitsbildern ist jedoch eine kontinuierliche Behandlung über das ganze Jahr erforderlich. Daher empfiehlt es sich, vor Beginn der Lymphdrainagetherapie die Kostenübernahme abzuklären.
Die Lymphdrainage in unserer Praxis
Wir bieten in unserer Praxis eine professionelle lymphologische Physiotherapie an.
Wir sind mit allen gängigen Grifftechniken vertraut und haben die entsprechenden Weiterbildungen absolviert.
Zudem bilden wir uns kontinuierlich fort und stellenhöchste Ansprüche an unsere Behandlungen.
Zusätzlich können wir Sie beider richtigen Versorgung mit Hilfsmitteln wie Bestrumpfung betreuen.